Review: LCT LCKS74 Mosfet 2019 Version (S-AEG)

Vor knapp zwei Jahren haben wir uns die LCT LCKS74 in der 2016-Version für euch angeschaut. Was sich seitdem geändert hat und was die 2019-Version außer einem Mosfet an Neuerungen mitbringt, findet ihr in diesem Review heraus. 

Solltet ihr unser Review der 2016er-LCKS74 noch nicht kennen, möchten wir euch die Lektüre an dieser Stelle wärmstens ans Herz legen – viele Punkte zu Material, Verarbeitung und Authentizität haben wir dort bereits besprochen. Kurzfassung: Wer eine detailverliebte, robuste und gut spielbare AK sucht, kommt an LCT nicht vorbei – das war zumindest 2017 unser Test-Fazit.

In diesem Test wollen wir uns vor allem auf die Neuerungen gegenüber der 2016-Version konzentrieren. Los geht’s!

Ein Hinweis vorab: Die in diesem Beitrag getestete LCKS74 wird derzeit nicht bei Sniper-AS im Sortiment geführt, dafür aber zahlreiche andere Modelle der AK-Serie. Die Qualität der Verarbeitung und der verwendeten Materialien ist nicht modellspezifisch, sondern durchweg exzellent; davon konnten wir uns bei einem Besuch selbst überzeugen. Die Internals sind, so hat man uns mehrfach versichert, bei allen Modellen gleich.

Material, Optik und Verarbeitung

Diesen Punkt können wir ziemlich schnell abhaken, denn äußerlich hat sich hier nicht viel getan. Und das meinen wir durchaus im positiven Sinne: Die LCT LCKS74 besteht wie das scharfe Vorbild, die AKS74, aus Stahlblech, Holz und Kunststoff. Das mitgelieferte Magazin ist bei diesem Modell ebenfalls aus Kunststoff gefertigt und fasst rund 130 Schuss.

Die Verarbeitung der Waffe ist exzellent – sogar noch etwas besser als bei der 2016-Version, bei der, wir erinnern uns, der hölzerne Handguard zu locker saß. Bei der 2019er LCT haben wir in dieser Hinsicht absolut nichts zu bemängeln. Wer es authentisch mag, kommt hier voll auf seine Kosten – sogar Markings und eine individuelle Seriennummer finden sich an den richtigen Stellen.

Internals – was ist neu?

Die meisten Neuerungen gibt es bei den Internals. So hat LCT etwa die Gearbox überarbeitet und mit 9mm-Kugellagern versehen, was die Reibung deutlich reduzieren und so die Langlebigkeit von Gears und Gearbox verbessern soll.

A propos Gears: Diese bestehen selbstverständlich wie schon bei der 2016-Version komplett aus Stahl, der Polymer-Piston verfügt passend dazu über eine Vollstahlzahnreihe. Der Piston Head ist, ebenso wie der Cylinder Head, aus Aluminium gefertigt, zwei O-Ringe dichten das System ordentlich ab. Auch das Nozzle ist mit einem O-Ring versehen. Noch was vergessen? Ach ja, der Springguide ist ebenfalls aus Stahl gefertigt und kugelgelagert. Auch am Motor hat LCT gegenüber der letzten Modell-Version nichts mehr geändert: Der 35.000-rpm-Hi-Torque-Motor hat bereits bewiesen, dass er mehr als kräftig genug für die verbaute M120-Feder ist.

Weidet eure Augen an LCTs hauseigenem Mosfet! Auch im Bild: Dean-Stecker. <3

Das Highlight der neuen LCT-Modelle ist das bereits ab Werk verbaute Mosfet, das nicht nur die Switchunit entlastet, sondern auch das Ansprechverhalten der Waffe spürbar verbessert – vor allem, wenn sie mit einem 11,1-Volt-LiPo gespielt wird. Passenderweise ist auch gleich ein DEAN-Stecker verlötet; Mini-Tamiya wäre hier auch wirklich nicht mehr zeitgemäß (was die meisten anderen Hersteller nicht davon abhält, auch weiterhin diese obsoleten Relikte zu verbauen).

Was uns noch fehlt

Mosfet, DEAN-Stecker, Kugellager – diese Neuerungen können sich durchaus sehen lassen. Aber wenn LCT schon ab Werk ein Mosfet verbaut – warum dann noch die altmodische Abzugseinheit? Wäre es nicht sinnvoller gewesen, hier direkt eine Microswitch-Unit zu verbauen?

Genau diese Frage haben wir Gerd Ehrlich gestellt. Gerd ist Gründer und CEO von Sniper-AS und steht mit der LCT-Geschäftsführung in gutem Kontakt. Er sagt: „Was Airsoft-Technik angeht, ist man bei LCT sehr traditionsbewusst. Die neuen LCT-Modelle sind in enger Zusammenarbeit mit uns entstanden. Mit dem Einbau eines Mosfets reagiert der Hersteller auf die Bedürfnisse des deutschen Marktes – hierzulande ist die Akzeptanz für neue Technologien im Airsoft-Bereich weitaus größer.“ Eine Trigger-Unit mit Microswitch haben die Techniker von LCT bisher aber noch nicht vorgesehen – auch deshalb, weil diese im Gegensatz zu klassischen Abzugseinheiten etwas störanfälliger und schwieriger zu warten sind. „Ganz zeitgemäß ist das nicht mehr, dafür aber zuverlässig“, erklärt Gerd und zwinkert dabei: „Vielleicht gibt’s den Microswitch dann in der nächsten Auflage.“ Na gut. Das lassen wir mal gelten. 😉

Was uns allerdings wundert: Bereits bei der 2016-Version haben sowohl Sniper-AS als auch LCT selbst ausdrücklich einen Magwell Spacer empfohlen, der das Einsetzen der Magazine erleichtern soll. Man könnte also annehmen, dass dieser in der 2019-Version bereits serienmäßig verbaut ist – doch weit gefehlt, hier müssen die Spieler nach wie vor selbst nachrüsten. Schade eigentlich.

Schusstest

Bisschen eng, passt aber. Wir haben die LCKS74 mit einem 11,1er Lipo getestet.

Externals Top, Internals auch… da ist der Schusstest doch nur noch reine Formsache, oder? 😛
Getestet haben wir die LCKS74 mit 0,25g JBL-Bio-BBs und einem 11,1-Volt 1200mAh Slim Stick LiPo von Nuprol – beides wurde uns freundlicherweise von Sniper-AS zur Verfügung gestellt. Dickere Akkus dürften in unserem Modell nur schwer Platz finden; andere AK-Modelle bieten hier mitunter mehr Stauraum. Im Chrono-Test kommen wir damit auf eine sehr konstante Leistung von 1,39 bis 1,41 Joule – passt!

Nun muss man erwähnen, dass uns bereits die 2016-Version technisch und spielerisch voll überzeugt hat. Doch das Mosfet der 2019er-LCT macht sich wie erwartet direkt bemerkbar: Das Ansprechverhalten ist einfach großartig und spürbar besser als bei der Vorgängerversion! Gearjams konnten wir während unseres Tests trotz aufrichtiger Bemühungen nicht produzieren; die LCKS 74 läuft und läuft und läuft…

Auch Magazine von RealSword und CYMA passen in die LCT.

Das Trefferbild ist „out of the box“ mehr als in Ordnung, dafür sorgt der bereits ab Werk verbaute 6,02mm-Tuninglauf. Wer mit Läufen und HU-Gummis anderer Hersteller experimentieren möchte, kann hier vermutlich noch etwas mehr Reichweite und Präzision rausholen. Nötig ist das unserer Meinung nach nicht, die Knifte spielt sich ab Werk geradezu sensationell. Und wie sagt man so schön: Never change a running system!

Übrigens: Neben den hauseigenen Magazinen passen (und feeden!) auch Mags von CYMA und RealSword ohne Probleme.

Fazit

Wie macht man etwas Gutes noch besser? In diesem Fall lautet die Antwort: Man hört auf die Spieler und geht mit der Zeit. Die AK-Modelle von LCT genießen seit Jahren zu Recht einen exzellenten Ruf unter Airsoftern. Mit den 2019-Versionen setzt der Hersteller nochmal einen drauf und liefert ein paar längst fällige Updates. Machen wir es kurz: Ihr werdet euch schwer tun, derzeit bessere AK-Modelle auf dem Airsoft-Markt zu finden. Kiste auf, auspacken, loslegen – so macht das Laune! Von uns gibt es daher eine klare Empfehlung.

Preislich liegen die 2019er AK-Modelle zwischen 379,- und 398,- Euro. Ja, das ist nicht ganz billig. Aber hey… Qualität hat nun mal ihren Preis!

Auf einen Blick
Name: LCT LCKS74 Mosfet 2019 Version (S-AEG)
Hersteller: LCT
Antriebsart: S-AEG
Material: Stahl, Holz, Kunststoff
Preis: 379,- Euro
Erhältlich bei: Sniper-AS (Modell derzeit vergriffen)